Nach langer Zeit in Ered Luin kam der Tag des Aufbruchs in die benachbarten Provinzen.
Leider war das Grenzgebiet von Elben bevölkert und die Pferde der Franchise-Taxi-Horse-of-Middleearth™ sind nur unzureichend. Oftmals versagten sie ihren Dienst auf halber Strecke und blieben unwiderruflich schlachtbereit stehen.
Nachdem ich die vielen Salamis im Reisegepäck verstaut hatte, versuchte ich einen neuen Anlauf Ered Luin zu verlassen. Erholsamer Weise wurde ich lange vom nervigen Elb in Ruhe gelassen. Aber er war dennoch allgegenwärtig und ich hörte ihn ständig tuscheln...
Das Auenland ist eine wahre Pracht. Die Leute verstehen zu wohnen und zu essen. Wenn ich alt bin wird das wohl mein Altersitz. Für rauhe, kampferprobte Zwerge wie mich aber nur ein Zwischenstopp. Also weiter nach Breeland.
Schnell wurde mir klar, dass die Menschlein nix auf die Reihe bekommen und selbst von einen noch relativ unerfahrenen Zwerg wie mir Hilfe benötigen. Als ich mal mehrere Tage keine Auftrage erfüllen wollte, begrüßten mich die Leute nach meiner Rückkehr mit einem Feuerwerk mir zu Ehren. Okay, also nahm ich wieder Quests an.
Für die Zukunft versprachen mir die Einwohner von Bree ein exklusives Haus in bester Lage, wenn ich sie vor der Dunkelheit retten würde.
Aber bis ich 90 bin dauert es wohl noch eine Weile.
Auf meinen Streifzügen gelangte ich auch in die Einsamen Lande, wo die Menschen noch armseliger sind. Gaststättten mit halb zerstörten Dächern werden besucht, genauso wie heruntergekommene Burgen bewohnt. Und diese Menschen sollen die Zukunft von Mittelerde sein...Pah, nix können die. "Mimimi, wir haben da ein Problem Herr Zwerg." Und wenn man dann hilft wird man meißt noch unhöflich angeraunt. Naja, ab in die Wildnis und Größe beweisen bei Erdlingen, Trollen und untoten Gesocks.
Auf meinen Reisen lernte ich auch eine, wie soll ich sagen, weise Elbendame kennen. Gut, die meisten Elben sind so was wie weise, weil sie nix anderes zu tun haben als alt zu werden. Und da schnappen die halt das eine oder andere aus den Tageszeitungen auf. Ich muss die Welt retten und hab für sowas keine Zeit...
Jedenfalls heißt sie Lohallana und ist für eine Elbin durchaus, meist sehr nett. Ihr toller Geweih-Helm der unsterblichen Weisheit ist mir sofort an ihr aufgefallen. Ich bin gespannt, ob sie zum geplanten Fotoshooting erscheint. Denn von Mode haben die Elben angeblich Ahnung. Zumindestens unterhalten sich da auch die männlichen Elben über Beinkleider und Schuhe in allmöglichen Farben...
Aber neben dem Erscheinungsbild von Frau Lohallana besticht auch ihre scharfe Zunge und bringt mein Zwergenhirn in Verzückung.
Ihre Anspielung auf Stunden der Zweisamkeit und die daraus entstehenden Probleme bezüglich der Unterschiede der teilnehmenden Probanten und die einseitige Unzulänglichkeit des vermeintlich stärkeren Part, hat sie vortrefflich kurz und knapp in einem Sätzlein formuliert. Erfahrungsgschwänkerte Zweideutigkeit eben.
Auch schafft sie es so gut wie jedem Gespräch ein Prisma der unendlichen Deutbarkeit überzustülpen.
Zur Erklärung:
Der männliche Probant gibt vor seinem Hobby zu fröhnen. Aber das Hobby ist nur ein Synonym für ein anderes, ernster verfolgtes Hobby.
Weiterhin verdeutlicht er seine Absichten mit einem zweiten Ausspruch, wobei kontextbezogen erwähnt werden muss, dass es ein verregneter Tag war.
Und Frau Lohallana trifft mit ihren Satz mal wieder den Nagel auf den Kopf.
So stellt sich mir die Geschicht so dar, dass an einem verregneten Tag man zum angeln ein Zelt aufstellt und die Dame gerne den trockenen Unterschlupf mitbenutzen möchte. Und da es trotzdem unangenehm nasskalt bleibt und ein wenig Wärme nicht verkehrt wäre, sagt die holde Weiblichkeit bei Regen einfach JA.
Gut, das mag jetzt nur ein weiser Elb oder hellhöriger Zwerg verstehen, aber so war es. Punkt.
Tja, was habe ich in der weiten Welt alles gerlernt?! Der eine Elb belästigt mich noch immer, aber ist hier und da durchaus hilfsbereit. Andere Elben können durchaus nett sein und ich bin schon ein awesome geiler Zwerg.